Herr Dr. Nass, die Sozialenzyklika von Benedikt XVI. kommt bei vielen Ihrer sozialethischen Fachkollegen nicht gerade gut weg. Warum? Das wundert mich nicht. Denn es gibt ja nicht mehr „die eine katholische Sozialethik“. Vielmehr wollen die Fachvertreter an die modernen Sozialwissenschaften anknüpfen und lassen sich entsprechend von deren unterschiedlichen Ansätzen leiten. Und das Urteil über die Enzyklika hängt dann natürlich von der jeweils eigenen Sichtweise ab. So tendiert der eine mehr zum ökonomisch-liberalen und der andere mehr zum kollektivistischen Denken. Eine Hauptkritik ist, dass der Papst das sogenannte Naturrechtsdenken wieder aufwertet... Gerade darin sehe ich aber die Stärke der Enzyklika. Sicher: Der Begriff ...
„Eigenes Profil statt Mainstream“
Der Bonner Sozialethiker Elmar Nass verteidigt die Sozialenzyklika „Caritas in veritate“