Von 1492 bis 1503 waren die Geschicke der katholischen Kirche Papst Alexander VI. anvertraut. Der Pontifex Maximus aus dem Adelsgeschlecht der Borgia, der trotz seines weltlichen Lebensstils sein Amt sehr ernst nahm, war bemüht, das Jubeljahr 1500 zu einem großen religiösen Ereignis werden zu lassen. Seinen Zeremonienmeister, den aus Straßburg stammenden Johannes Burckard (1450–1506), beauftragte er mit der Ausgestaltung der liturgischen Feierlichkeiten. Dem Papst wie auch Burckard waren Berichte und Legenden bekannt, die sich um „Goldene Pforten“ in Sankt Peter und Sankt Johannes im Lateran rankten.
Die Öffnung
Am 24. Dezember 1499 erlebte Rom erstmals die feierliche Zeremonie an der Heiligen Pforte. Von Ulrich Nersinger