Dieser Mann könne „wohl nur pathologisch gewertet werden“, so notierte Thea Sternheim, Gemahlin des Dramatikers Carl Sternheim, 1935 in ihrem Tagebuch. Gemeint war der 1886 in Euskirchen geborene Karl Eschweiler, der – 1911 in Köln zum Priester geweiht, 1921 in Bonn zum Doktor der Theologie promoviert und 1922 habilitiert – von 1928 bis zu seinem Tod 1936 ordentlicher Professor der Dogmatik und Apologetik an der Staatlichen Akademie in Braunsberg in Ostpreußen war, der akademischen Bildungsstätte der Priester des Bistums Ermland. Ihm – seiner Theologie und seiner nationalsozialistischen Verirrung – hat Thomas Marschler, Professor für Dogmatik in Augsburg, eine Studie gewidmet, die Maßstäbe setzt.
Der Wahn vom betenden „Dritten Reich“
Thomas Marschler über den katholischen Theologen Karl Eschweiler. Von Harm Klueting