In seinem Beitrag für die Internationale Katholische Zeitschrift Communio (2/2010 Schwabenverlag Ostfildern) über „Menschenwürde und menschliche Natur“ fragt der katholische Philosoph Robert Spaemann danach, was wir meinen, wenn wir von der zu respektierenden Menschenwürde sprechen. Spaemann stellt eine Ambivalenz in der Vorstellung vom Freiheitssubjekt fest: Einerseits bedeute unantastbar, dass etwas gar nicht angetastet werden kann, weil der Mensch als Person ein Freiheitssubjekt sei und als solches durch Einwirkungen von außen nicht zu berühren. Andererseits besitze der Mensch als Freiheitssubjekt eine physische und psychische Natur, in der er sehr wohl auch gegen seinen Willen angetastet werden kann.