Die Geschichte von Mose und dem Auszug des Volkes Israel aus Ägypten ist eine der Kernerzählungen des Alten Testamentes. Deshalb ist es mehr als eine Revolution, wenn die Historizität der Person des Mose wie des Exodus infrage gestellt wird. Genau dies aber tut der Ägyptologe Jan Assman in seinem vorliegenden Buch. Der Autor bleibt zwar in seiner Argumentation insofern vorsichtig, als er sie nicht eindeutig negiert, sondern für nachrangig erklärt, was sie für Juden und Christen aber ganz eindeutig nicht ist. Zudem wird bei der Lektüre des Buches deutlich, dass Assmann mit seinem neuen Werk auf den allenthalben durch die Bücherlandschaft schnaufenden mythologischen Zug aufgesprungen ist.
Auf der Suche nach mythologischen Kernen
Jan Assmann versucht sich am Beweis, der Auszug aus Ägypten sei die Gründungserzählung der modernen Welt. Von Barbara Stühlmeyer