Am 31. August 1991 beschleunigte sich die Agonie der Sowjetunion mit dem Putsch gegen Präsident Michail Gorbatschow. Dem Ersten Parteisekretär der Kommunistischen Partei (KP) Usbekistans Abdujaniewitsch Karimow schien die Zeit gekommen, die souveräne Republik Usbekistan ins Leben zu rufen. Damit war für dieses Land in Mittelasien eine geradezu ahistorische Lage entstanden: Als Sowjetrepublik auf einem Teil des früheren russischen Protektorats Turkistan gegründet, konnte es nicht wie andere an einen historischen Vorläuferstaat anknüpfen, sondern musste Position, Grenzen und Identität neu bestimmen. Dafür war Karimow, wie es scheint, der richtige Mann.
Usbekistan – Reise zu einem dienenden Islam
Ein autoritärer Herrscher führte den Vielvölkerstaat aus den Wirren der zusammenbrechenden Sowjetunion