Jede Kulturerscheinung ist ein Spiegelbild ihrer Epoche. Was zur Anschauung gelangt, ist stets das, was heute der Zeitgeist genannt wird. Ein Blick zurück ins christliche Mittelalter soll verdeutlichen, was wir verloren haben. Für die Menschen jener Jahrhunderte stand zweifelsfrei fest, die Kunst darf nicht wüst und wirr sein, sondern muss sich dem Wahren, Guten und Schönen verpflichtet wissen. Ausnahmen von dieser ehernen Regel gestatteten sie nur, wenn es um die Darstellung des Bösen geht. Bonaventura, der große Theologe im hochgotischen Paris, sagte gelegentlich, die künstlerische Darstellung des Teufels sei umso vollendeter, je scheußlicher sie ihn zeige.
Berlin
Einer widerstand den Mullahs
Die Berlinale: Über Preisträger und solche, die auch würdig gewesen wären.