Als der Kunstgeschichtler Keith Andrews 1964 die erste Studie über die Nazarener publizierte, war er ein einsamer Rufer in der Wüste. Die künstlerische Richtung, die sich 1809 mit der Gründung des „Lukasbundes“ erstmals manifestiert und in Italien binnen weniger Jahre Anhänger und Liebhaber gefunden hatte, galt als Fußnote der Kunstgeschichte, die bekämpft oder im günstigsten Fall ignoriert wurde. In Goethes Gefolgschaft hatte man für die vermeintlich glatte, kitschig-religiöse Nachahmung italienischer Renaissance- und Manierismus-Künstler nicht viel übrig.
Vergessene Maler neu entdeckt
Das Landesmuseum Mainz zeigt in einer Ausstellung nie gesehene Werke der Schulen der Nazarener. Von Werner Häussner