Mag sein, dass die Briten einen schwarzen Humor pflegen, aber selbst schwarzhumorig lässt es sich kaum ertragen, was dort in der Nacht zum Donnerstag im Fernsehen in laufenden Bildern gezeigt wurde: Die von der Schweizer Organisation Dignitas begleitete Selbsttötung des todkranken früheren Universitätsprofessors Craig Ewert. Einer der privatesten Momente des Lebens, das Sterben, wird in seiner intimsten Zuspitzung als Suizid erstmals massenöffentlich zur Schau gestellt. Dieser medial vervielfältigte Selbstmord ist ein weiterer kalkulierter Tabubruch, um europaweit die Euthanasie als rechtens und menschlich geboten erscheinen zu lassen, was sie mehrheitsfähig machen soll.