Vielleicht liegt die Wahrheit nicht in den inhaltsschweren Proklamationen, nicht in der ausgefeilten Dekonstruktion. Sondern in ein paar Sätzen, die eher am Rand wahrgenommen werden. Etwa, wenn ein angeheiterter Hase sagt, das Projekt sei leichter gesagt als getan, „denn wir bekommen es mit Kräften zu tun, die wir nicht kontrollieren können“. Oder einer der afrikanischen Performer bemerkt, wenn der Geist „entkolonialisiert“ werden soll, sei die Waffe nicht Logik, sondern Wunder. Haben wir es mit kolonialen Dämonen zu tun? Müssen wir, wie es auf einem Detail der Bühne zu lesen ist, mit Dante „alle Hoffnung fahren“ lassen?
Feuilleton
Ritual, Reinigung, Versöhnung
Mehr Dekolonialisierung: In Halle versucht sich ein Opernprojekt nach der Opéra „L'Africaine“ von Giacomo Meyerbeer. Von Werner Häußner