Hans Küng und Oskar Lafontaine applaudieren ihm, manche US-Radiomoderatoren halten ihn für einen Marxisten, was der „Beschuldigte“ selbst jedoch entschieden verneint. Keine Frage: Spätestens seit der Veröffentlichung des Apostolischen Schreibens „Evangelii gaudium“ hat Papst Franziskus die bisherige Farbenlehre innerhalb der Kirche durcheinander gewirbelt. Während zu Zeiten Benedikts XVI. die Trennungslinie zwischen konservativen und progressiven Katholiken eindeutig verlief, spaltet sich heute die katholische Kirche in papsttreue Konservative und Progressisten einerseits und papstuntreue Konservative und Progressisten andererseits.
Reformer ja – Revoluzzer nein!
Papst Franziskus sorgt weiter für frischen Wind: in der Kirche, in der Welt. Um ihn richtig zu verstehen, lohnt neben dem Schreiben „Evangelii gaudium“ ein Blick auf die katholische Soziallehre. Von Stefan Ahrens