Der Soziologe und Sozialphilosoph Hans Joas warnt die Kirchen in Deutschland davor, sich in politischen Fragen zu einseitig zu positionieren. „Es darf nie so scheinen, als wäre die politische Linie der Kirchenführung selbstverständlich verpflichtend in irgendeinem Sinn für alle Mitglieder der Kirchen“, sagte Joas am Montagmorgen im Deutschlandfunk. Mit einer solchen Haltung könnten die Kirchenleitungen ähnlich wie die Politik viele Menschen verprellen und in die Arme von Populisten treiben. Als Beispiel führte der Sozialwissenschaftler die Flüchtlingspolitik an. Hier habe „vor allem die evangelische Kirche“ uneingeschränkt die Linie von Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützt.