Es ist längst nicht alles eine Eigentumsfrage, aber umso mehr ist es eine Frage der Verfügbarkeit. Ähnlich verhält es sich mit dem Unterschied zwischen Zugehörigkeit und Zuordnung. Das war es auch, was die Kommentatoren der diesjährigen deutschen Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller zunächst einmal verunsicherte. Rumänisch-Deutsch, Rumäniendeutsch, Deutsch-Rumänisch. Das sind in ihrem Fall die häufigsten Stichworte der Zuordnung, und es sind nicht bloß Zungenbrecher. Sie sind auch Ausdruck der Verlegenheit. Und das in einer Öffentlichkeit, die schon seit geraumer Zeit von der Salsa des Multikulturellen benommen ist. „Sprache ist der Treibstoff der Identität, der kollektiven wie der individuellen“ Minderheiten werden ...