Früher gab es in jedem bayerischen Dorf eine Kirche, einen Pfarrer und ein Wirtshaus. Die Kirche ließ man im Dorf, der Pfarrer und das Wirtshaus hatten weniger Glück. Heute kommt ein Seelsorger auf fünf bayerische Gemeinden, die zu sogenannten „Pfarrgemeindeverbänden“ zusammengeschlossen wurden. Die Wirtshausbilanz schaut wesentlich düsterer aus. Ich kann das an einem konkreten Beispiel erläutern. Im letzten Sommer brachen wir mit Freunden zu einer langen Radtour auf, die uns von Grafrath über Fürstenfeldbruck und Egling an der Paar wieder zum Ausgangspunkt zurückführen sollte. Es war ein Samstag im Sommer. Auf Verpflegung verzichteten wir, weil Aussicht auf einen schattigen Biergarten bestand.
Feuilleton
„Di san hier scho lang zu…“
Gibt es ein Oberbayerisches Wirtshaussterben? Eindrücke eines Fahrradfahrers. Von Alexander Pschera