Der „Tatort“ machte in letzter Zeit durch Starschauspieler Furore. Warum nicht auch durch ein provokatives Drehbuch? Beispielsweise die Geschichte von Hanna, einer lebenslustigen Frau, deren Mann an einem wissenschaftlichen Institut in München arbeitet. Ihr Arzt diagnostiziert bei Hanna Multiple Sklerose. In den folgenden Szenen verändert sich ihr Leben dramatisch, die Lebensqualität verschlechtert sich, Lähmungserscheinungen nehmen zu, als Atemlähmungen hinzukommen, bittet Hanna den Arzt um Sterbehilfe, doch der weist dies empört zurück. Schließlich gibt Hannas Mann ihrem flehentlichen Bitten nach. Er verabreicht ihr eine tödliche Überdosis ihres Schmerzmedikaments. Nachdem der Arzt Hannas Tod feststellt, erstattet er Anzeige.
Der Tod als Unterhaltungsfaktor
Der Tod erinnert an ein Leben danach. Ein religiöser Gedanke, der Rückbesinnung verlangt, aber in Zeiten der Gottlosigkeit entwertet wird. In Literatur und Film treten Leiden und Sterben zumeist als böses Menetekel auf. Eine Banalisierung, die Angst erzeugt, aber Erfolg verheißt. Von Burkhardt Gorissen