Claas Relotius war ein großer Reporter. Mit 33 hatte er fast alle großen deutschen Journalistenpreise eingeheimst. Er bezog ein Gehalt vom SPIEGEL, bekam aufwändige mehrwöchige Recherchereisen bezahlt, hatte Dolmetscher und Helfer zur Verfügung. Seine Reportagen waren groß und schön und perfekt und erklärten den Lesern die Welt. Eine handelte von einem syrischen Jungen, der davon überzeugt ist, er hätte den Bürgerkrieg in Syrien ausgelöst. Heute wissen wir: Relotius hat einige seiner Reportagen weitgehend gefälscht. Gerade die spektakulärsten Texte waren erfunden.
Der Fall Relotius
Claas Relotius hat massiv betrogen: Zum einen den Auftraggeber, zum anderen die Leserschaft. Von Martin Leidenfrost