Der Dramatiker Rolf Hochhuth hat am Wochenende seinen Austritt aus der Berliner Akademie der Künste mit sofortiger Wirkung erklärt. Seinen Schritt erläutert er in einem Schreiben mit der Überschrift „Ich weigere mich, neben Antisemiten zu sitzen“, das der Zeitung „Die Welt“ (Montag) vorliegt. Hochhuth erklärt demnach, er habe vergeblich versucht, eine Diskussion über das umstrittene israelkritische Gedicht von Günter Grass von der Tagesordnung der Vollversammlung der Akademie streichen zu lassen. Diese Sitzung fand am Samstag statt. Seine Angst, die Diskussion werde „einseitig zugunsten des Iran und der Palästinenser auf Kosten Israels“ ablaufen, habe sich als nur allzu berechtigt erwiesen.