Bruno Ganz, der als Träger des Iffland-Ringes als bedeutendster deutschsprachiger Schauspieler auf Lebenszeit gelten darf, wird kaum mehr ein deutscher Theaterbesucher auf der Bühne erleben können. Er habe seine Kontakte zum Theater verloren, sagte er kürzlich der „Bild“-Zeitung. Das mache ihn traurig. Muss jemand, der in Francis Ford Coppolas jüngstem Film eine Hauptrolle spielte, bei deutschen Theatern um ein Vorstellungsgespräch ersuchen? Offensichtlich – denn gemäß den Leitlinien der Achtundsechziger-Bewegung stellt jede Öffnung gegenüber den Bedürfnissen des Publikums ein Sakrileg gegen die freie Entfaltung des Kunstbetriebes dar.