Der 2012 verstorbene südwestdeutsche Künstler Emil Wachter hat auf die jahrhundertelange Rolle der Kirche als „Mutter der Bilder“ aufmerksam gemacht. Das ist zu kurz gegriffen, berücksichtigt man die Einflüsse des Christentums auf allen Gebieten der Kultur bis zur Französischen Revolution. Umso schwerer wog die Zäsur der Säkularisation 1802/03. Mit der Aufhebung vieler Klöster kam weithin das Ende zahlloser Aktivitäten im Bildungsbereich. Die relativ kurzzeitige Blüte katholisch-kultureller Schaffenskraft in den vielfältigen Strömungen der Romantik kann über den Abwärtstrend nicht hinwegtäuschen. Mit Joseph Freiherr von Eichendorff endete für lange Zeit die gesamtdeutsche Rezeption katholischer Dichtung. Stattdessen stieg ...
Als sich Kirche und Kultur wieder annäherten
Vor 150 Jahren wurde Karl Muth, der Schriftsteller und Gründer der Zeitschrift „Hochland“, geboren. Von Felix Dirsch