Seine Mutter hörte die Schüsse. Karin Gueffroy ahnte aber nicht, dass es der eigene Sohn war, der dort nahe ihrer Wohnung in Ost-Berlin getötet worden war – beim Versuch, die Berliner Mauer zu überwinden und in den Westen zu fliehen. Chris Gueffroy, 20 Jahre alt, war der letzte DDR-Flüchtling, der von Soldaten des Regimes erschossen wurde. Neun Monate später, im November 1989, wurde die innerdeutsche Grenze geöffnet, die Mauer fiel. Vor 25 Jahren, Anfang September 1991, begann die Hauptverhandlung im ersten Mauerschützenprozess gegen die DDR-Grenzsoldaten, die Chris Gueffroy bei seinem Fluchtversuch in Berlin-Treptow erschossen hatten. Chris Gueffroy besuchte zunächst eine Sportschule und hätte gerne eine Profi-Karriere ...
Wer trägt die Verantwortung?
Vor 25 Jahren begann der erste Prozess gegen die DDR-Grenzsoldaten, die Chris Gueffroy erschossen hatten. Von Carl-Heinz Pierk