Fastentraditionen kennt fast jede Religion. Moses fastete vor dem Empfang der Gesetzestafeln auf dem Sinai, Buddha übte sich in Askese unter dem Bodhi-Baum, und nach muslimischer Lehre fastete Mohammed am Tag vor der „Herabsendung des Korans“. Im Christentum gibt es zwei längere Fastenzeiten, von Sankt Martin bis Weihnachten und die allbekannten 40 Tage vor Ostern. Dummerweise fallen beide genau in die Zeit, in der auf Lebensmittelregalen rotwangige Nikoläuse oder schieläugige Grinsehasen mit unübersehbarer Präsenz unsere Blicke auf sich ziehen. Sie strahlen wie Ottifanten auf Schokoladenurlaub in unseren wintergrauen Alltag und tröten immerzu: „Kauf mich!“. Kaum ist der Damm gebrochen, rufen die anderen süßen ...
Kirche
Fasten ist mehr als ein Trend
Wer nur aus Lifestyle- und Wellness-Gründen Verzicht übt, verpasst das Wesentliche. Von Burkhardt Gorissen