Die israelische Besatzungspolitik hat Folgen bis in die eigenen vier Wände palästinensischer Familien: Davon erzählt Schwester Maria Grech im Franziskanischen Familienzentrum in Bethlehems Milchgrottengasse mit ruhiger, klarer Stimme. Die aus Malta stammende Ordensfrau lebt seit etwa 25 Jahren in der Geburtsstadt Jesu. Die dortige Not skizziert die Mittsechzigerin so: Aufgrund der israelischen Sperrmauer und Kontrollpunkten samt dem System der Passierscheine können viele Männer ihre früheren, vergleichsweise gut bezahlten Arbeitsstätten in Israel nicht mehr erreichen. In Bethlehem finden sie entweder gar keine Arbeit, nur schlecht bezahlte oder eine als Tagelöhner.
„Wir wollen lebendige Steine“
Schwester Maria Grech leitet seit 2004 das Franziskanische Familienzentrum in Bethlehem. Von Johannes Zang