Herr Professor, welche Aufgaben hat ein Gerontopsychiater? Ich kümmere mich um Menschen, die nach Erreichen des Rentenalters eine psychische Erkrankung oder Störung haben. Bei höchstens der Hälfte der Behandlungen geht es übrigens um Demenz. Die übrigen Patienten leiden an Depressionen, Suchterkrankungen, Selbstmordgedanken, Angstzuständen, psychosomatischen Erkrankungen – also dem gesamten Spektrum, das auch bei Jüngeren auftritt. Was mich als Gerontopsychiater auszeichnet, ist der gerontologische Blick auf diese Krankheitsbilder. Was bedeutet das – zum Beispiel für die Behandlung eines depressiven Patienten? Ältere Menschen beziehen sich mehr auf das Körperliche. Wenn einer kurzzeitig etwas vergisst, hat er Angst, ...
„Da zocken Kinder ihre Eltern ab“
Der Gerontopsychiater Professor Rolf-Dieter Hirsch über Gewalt gegen Ältere. Von Josefine Janert