Die Empfindungen der Romantiker hatten eine völlig andere Intensität als unsere heutigen. So fällte der Dichter Heinrich von Kleist ein erstaunliches Urteil über das Bild „Mönch am Meer“ von Caspar David Friedrich: „Das Bild liegt mit seinen zwei oder drei geheimnisvollen Gegenständen wie die Apokalypse da, als ob es Youngs Nachtgedanken hätte, und da es, in seiner Einförmigkeit und Uferlosigkeit, nichts als den Rahmen zum Vordergrund hat, so ist es, wenn man es betrachtet, als ob einem die Augenlider weggeschnitten werden.“ Bei beiden Künstlern, bei Kleist wie bei Friedrich, gibt es das tiefe Gefühl der Verunsicherung, die das vorangehende klassische Zeitalter noch aufhalten konnte. Es ist ein künstlerischer ...
Wenn jegliche Ordnung außer Kontrolle gerät
Die Ausstellung zur „Schwarzen Romantik“ in Frankfurt beweist, in welchen Dämmerzustand die Verstiegenheit in Fantasien führt. Von Alexander Riebel