Über tausendvierhundert Moscheen, hunderte von Kirchen und muslimische Schreine zerstört oder beschädigt: Drei Jahre Bürgerkrieg haben in Syrien ungeheure Schäden angerichtet. Sechs Bauwerke in Syrien setzte die Weltorganisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur UNESCO im Sommer 2013 auf die Liste der bedrohten Weltkulturerbestätten. Ende desselben Jahren lagen alle sechs Stätten in Schutt und Asche. Ein Feuer zerstörte die kostbare Handschriftensammlung der Umayyaden-Moschee in Aleppo, kurz darauf wurde das Minarett beschossen. Über vierzehn Mal wurde die Kreuzfahrerburg Krak des Chevaliers Ziel von Luftangriffen. Rebellen wie Regierungsstreitkräfte hatten dort abwechselnd Schutz gesucht.
Systematisch zerstört und verkauft
War in vorislamischer Zeit nur Finsternis? Der Islamismus und sein Umgang mit Kulturgütern. Von Reinhard Nixdorf