Dass die (filmische) Fiktion häufig nicht nur hilft, die Wirklichkeit besser zu verstehen, sondern darüber hinaus auf den Zuschauer einen bedeutenden emotionalen Einfluss ausübt, verdeutlicht das berühmt-berüchtigte Paradebeispiel eines filmischen Plädoyers für aktive Sterbehilfe: Um den besonders in katholischen Kreisen starken Widerstand gegen die Euthanasie-Gesetzgebung des national-sozialistischen Regimes in Deutschland aufzubrechen, gab Propagandaminister Heiner Goebbels 1941 den Film „Ich klage an“ in Auftrag. Wolfgang Liebeneiner drehte ihn in Zusammenarbeit mit der Berliner Euthanasie-Zentrale, nachdem bereits Zehntausende psychisch kranke und behinderte Menschen in den Tötungsanstalten umgebracht worden waren.
Sterbehilfe im Film
Der assistierte Suizid – er beschäftigt nicht allein die Gerichte, sondern auch die Filmkünstler. Stand früher die Propaganda in national-sozialistischer wie liberalistischer Manie für Sterbehilfe im Vordergrund, drängen heute kritische Filme vor. Von Von José García