Philosophen sind für die großen Themen zuständig, so will es die populäre Anschauung. Die sokratische Methode freilich, die gesprächsbasierte Klärung der Fragen durch ständigen Austausch, lässt sich an allem ausprobieren und trägt gute Früchte. Mag sein, dass dies dem angelsächsischen Denken mehr entspricht als deutscher Katheder-Herrlichkeit. Charles Taylor, der 1931 geborene kanadische Philosoph und Politikwissenschaftler mit katholischen Wurzeln, hat sich mit der Sprache ein scheinbar alltägliches, in Wahrheit fundamentales Thema ausgesucht, dem er ein hochkonzentriertes Buch abgerungen hat, das die Frucht von vier Jahrzehnten Beschäftigung ist.
Feuilleton
„Sprache ist das, was wir aus ihr machen“
Der kanadische Philosoph Charles Taylor hat ein Leben lang über den Sprachgebrauch nachgedacht. Von Urs Buhlmann