Der Roman spielt auf der See. Elizabeth Barber überquert den Atlantik auf einem Kreuzfahrtschiff mit ihrem verlässlichen, aber letztendlich langweiligen Freund Derek, der die meiste Zeit in der Kabine verbringt. Seekrank, versteht sich. Ihrer großen Liebe, dem Mental-Illusionisten Arthur Lockwood, hat die Tochter eines Zauberkünstlers bereits vor etlichen Jahren den Rücken gekehrt. Auf Séancen hatten die beiden vorgegeben, Kontakt zu Verstorbenen aufzunehmen, und dabei reiche Klienten erleichtert. Mit Derek will Elizabeth zwar nun den Weg in ein geregeltes Leben finden. Doch wie das vermeintliche Schicksal so spielt: Arthur ist auch auf dem Schiff und logiert sogar in der vornehmen Astor Suite.
Sirene an Bord ohne große literarische Seestärke
Konturlos und grau: A.L. Kennedys Roman „Das Blaue Buch“ führt auf die weite See und in tiefe Seelenabgründe. Von Stefan Meetschen