Der Mythos vom „finsteren Mittelalter“ hält der Realität nicht stand, blickt der Betrachter dieser neuen Ausstellung des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe auf den Reichtum, die Pracht und die spirituelle Strahlkraft der 100 zusammengetragenen christlichen Kunstwerke aus dem Mittelalter: sei es das Christuskind aus dem Zisterzienserinnenkloster Hegebach/Oberschwaben (um 1500), die norddeutsche Mutter Gottes aus Elfenbein (um 1210), das mit Goldfäden bestickte Almosentäschchen aus Frankreich (um 1330) oder der grandiose Osterteppich aus dem Kloster Lüne (1504/5) – alle Werke zeugen von einer Epoche, deren spirituelle Helligkeit und Licht die unsere in den Schatten zu stellen vermag.
Sakrale Kunst bewirkt Sinneswandel
Das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zeigt eine prachtvolle Ausstellung zum „Christentum im Mittelalter“. Von Hinrich E. Bues