Manchmal kann man sich über den Ton wundern, der sich in jüngster Zeit in der Politik breitmacht. Da geht man den politischen Mitbewerber nicht mit besseren Argumenten an, sondern es wird geschmäht und beleidigt. Demokratisch legitimierte Parteien und deren Wähler werden als ungebildete Radikale, als Pack, Abschaum oder auch als Hohlbirnen bezeichnet. Und in manchen Parlamenten kann man schon fast archaisch anmutende Rituale beobachten, wenn die politischen Mitbewerber beinahe wie Geächtete oder auch Aussätzige geschnitten und missachtet werden. Das alles im Namen der Demokratie und für mehr Toleranz und Offenheit. Es ist ja verständlich, dass man sich unappetitliches Gedankengut möglichst vom Leibe halten will.
Mit unterschiedlichem Maß
Die mediale Wahrnehmung der Parteien an den Rändern des politischen Spektrums ist in der Bundesrepublik unterschiedlich. Ein gleichermaßen kritischer und ausgewogener Blick täte der demokratischen Kultur sehr gut. Von Martin Wind