Die Kombination aus Regietheater und Shakespeares komödiantischem Problemstück „Maß für Maß“ neulich in Salzburg versprach nichts Gutes. Was würde Regisseur Thomas Ostermeier von der Berliner Schaubühne wohl damit machen? Um die Ecke der nächstliegenden Schlagzeile denken und Börsencrash und Dominique Strauss-Kahn verwerten? Rein also ins Salzburger Landestheater. Die Bühne: Ein rundum golden gekachelter Raum, eine Art Edel-Schlachthaus. Kein Vorhang, der diesen Guckkasten deckt. Die Schauspieler sind schon da. Geben sich, als ob sie des zahlreichen Publikums nicht gewahrten. Moderne Illusionslosigkeit. Das Theater distanziert sich von sich selbst. Ein Lüster hängt am Boden: Nichts ist gut im Wien des Herzogs Vincentio, ...
Lieber fremder Tod als eigene Sünde
Die Salzburger Festspiele nehmen die christlichen Dimensionen von Shakespeares Komödie Maß für Maß ernst. Von Oliver Maksan