Die Revolution entlässt ihre Kinder“, so lautete der Titel des Bestsellers von Wolfgang Leonhardt aus dem Jahre 1955 über die Vorgeschichte der kommunistischen Diktatur in Ostdeutschland. Leonhardt war einst SED-Agitator und später Politikprofessor in Yale und Oxford. Hätte der Autor sein Buch allein der früheren Sowjetunion gewidmet, wäre der Titel „Die Revolution frisst ihre Kinder“ angemessener gewesen. Denn keine andere Machtergreifung war in ihrer Bilanz blutiger als jene, die im Oktober 1917 mit dem Sturm der Bolschewiki auf den Winterpalast des russischen Zaren in Sankt Petersburg begann und erst 1991 mit Bildung der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) ihr ruhmloses Ende fand.
Good Bye, Stalin!
Zwischen Größenwahn und Gulag – so könnte man das Wirken Jozef Stalins auf den Punkt bringen. Doch der linke Diktator erfreut sich noch immer großer Beliebtheit. Die Fakten sprechen eine andere Sprache. Von Benedikt Vallendar