Es gibt Länder, in denen ein paar Gespräche mit Taxifahrern und an der Hotelbar, verbunden mit der Lektüre der heimischen Zeitungen für die laufende Berichterstattung eines Auslandskorrespondenten ausreichen. Die Türkei gehört zweifellos nicht dazu. Um ihre innenpolitischen Beben und ihre außenpolitische Rolle zu verstehen, muss man die Geschichte, die Mentalität, die Kultur des Landes im Kontext der vergangenen zwei Jahrhunderte studieren. Rainer Hermann hat das offenbar getan, wovon seine Berichterstattung in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ wie auch das vorliegende Buch Rechenschaft geben.
Glasklarer Blick auf die zerrissene Türkei
Ein Korrespondent zerlegt die kemalistische Staatsideologie, voll Sympathie für das Volk und skeptisch gegenüber den alten Eliten