Der 13. April 1986 ist für Juden wie Christen ein historisches Datum. In den späten Nachmittagsstunden dieses Tages hatte Papst Johannes Paul II. (1978–2005) den Apostolischen Palast im Vatikan verlassen, um die Synagoge in der Ewigen Stadt aufzusuchen. Der Kilometerzähler des Wagens, der das Autokennzeichen „SCV-1“ trug, notierte für die Fahrt zum Lungotevere De' Cenci nur eine kurze Wegstrecke, und dennoch wurde mit ihr eine Distanz von zwei Jahrtausenden bewältigt. Der Besuch Johannes Pauls II. in der Synagoge schlug ein neues Kapitel in der Geschichte der jüdischen Glaubensgemeinschaft und der katholischen Kirche auf.
„Geistlich sind wir alle Semiten“
Die Päpste und die jüdische Gemeinde Roms