Ungelöste Probleme haben die Neigung, sich ab und an in Erinnerung zu rufen. Das gilt auch für die europäische Politik. Sie widmet sich gerne den spektakulären Fragen, dem islamischen Terrorismus oder der Krise der Finanzmärkte, aber in ihrem geopolitischen Innenraum oder gar an dessen Rändern bleiben die offengebliebenen Fragen erstaunlich oft unkommentiert. Ein solcher Fall ist der der Moldaurepublik. Wie wenig die gesamteuropäische Öffentlichkeit darüber weiß, zeigt schon die Uneinigkeit der Medien über den Staatsnamen des Völkerrechtssubjekts östlich von Rumänien, wo sie im besten Fall noch die Ukraine vermuten. Das Land heißt in unseren Medien meistens Moldawien, seltener Moldaurepublik. Es gilt als ärmster Staat in Europa. Früher ...
