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Eine Ohrfeige

Beate Klarsfeld tritt für „Die Linke“ am Sonntag bei der Bundespräsidenten-Wahl gegen Joachim Gauck an. Bekannt ist sie, weil Sie frühere NS-Verbrecher aufgespürt und den damaligen Bundeskanzler Georg Kiesinger (CDU) am 7. November 1968 in Berlin unter „Nazi, Nazi, Nazi!“-Rufen geohrfeigt hatte. Sie wurde auch aus der DDR heraus unterstützt. Deshalb hofft an dieser Stelle ein Schriftsteller, der in der DDR lebte, dort mehrmals inhaftiert war und heute die sächsische Stasiunterlagenbehörde leitet, dass Klarsfeld ihre Kandidatur noch zurückzieht. Von Lutz Rathenow
Foto: dpa | Beate Klarsfeld, Klaus Ernst und Gregor Gysi (von links): „Die Linke“ geht mit Frau ins Rennen um das Bundespräsidentenamt.

Ohrfeigen sind vielleicht die zärtlichste Form körperlicher Brutalität. Die symbolische Wirkung soll die Kraft der realen Berührung überstrahlen. Ohrfeigen junge Damen ältere Männer, spielen erotische Assoziationen hinein und lassen den Schlag als Schlag fast verblassen. Beate Klarsfelds Ohrfeige saß vierfach: das Nachdenken über das Mitmachen im Nationalsozialismus wurde problematisiert (Altbundeskanzler Georg Kiesinger war kein Nazi-Verbrecher, aber stellvertretender Leiter der Rundfunkpolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes während des „Dritten Reiches“ gewesen). Er reflektierte darüber später differenziert, der Schlag berührte ihn also wirklich. Die neuen Formen symbolischer Politik der 68er (wie Sit-in, öffentliche ...

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