Joachim Ritter (1903–1974) war einer der bedeutendsten Denker in der Philosophiegeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Er hinterließ zwar kein eigentliches opus magnum, sein Band „Metaphysik und Politik“ versammelt lediglich Aufsätze. Doch verstanden sich wichtige deutsche Philosophen als seine Schüler und wurden auch als solche wahrgenommen. So kann man mit einem gewissen Recht von einer Ritter-Schule sprechen, die nach dem Nationalsozialismus einen wichtigen Beitrag zur Begründung einer modernen Form von Bürgerlichkeit durch Wiederaufnahme der Tradition praktischer Philosophie leistete.
Die entzweite Moderne
Der Münsteraner Philosoph Joachim Ritter machte mit seiner Verbindung von Metaphysik und Politik Schule. Von Till Kinzel