Man könnte es sich leicht machen: Mit Peter Handke, der am 6. Dezember 1942 als uneheliches Kind der slowenisch-stämmigen Kärtnerin Maria Siutz und des deutschen Wehrmachtsoffiziers Erich Schönemann in Griffen, Kärnten, zur Welt kam. Seit der Schriftsteller im Zuge des Kosovo-Konflikts öffentlich Solidarität mit dem später an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ausgelieferten serbischen Staatspräsidenten Slobodan Miloševiæ zeigte, wird der einstige Hohepriester der modernen deutschen Literatur entweder als „Sänger des großserbischen Reiches“ verspottet oder als weltfremder politischer Wirrkopf beschimpft.
Die Wiedererfindung der Kindheit
Sprache statt Politik, Poesie statt Meinung: Der Schriftsteller Peter Handke wird am Donnerstag 70 Jahre alt. Von Stefan Meetschen