Herr Pfarrer Sutter, ganz direkt gefragt: Werden Sie als Klinikseelsorger überhaupt zu Menschen gerufen, die an einer Depression leiden?Ja, das erlebe ich hier genauso wie an meiner früheren Seelsorgestelle in einer Psychiatrischen Landesklinik. Viele Patienten suchen die Begegnung mit der Seelsorge und lassen mich rufen; manchmal kommen auch Angehörige oder Heimatpfarrer auf mich zu und bitten um eine seelsorgerische Begleitung eines Depressiven.
Die Dame in Schwarz
„Die Depression ist gleich einer Dame in Schwarz. Tritt sie auf, so weise sie nicht ab, sondern bitte sie als Gast zu Tisch und höre, was sie zu sagen hat.“ Das hat Carl Gustav Jung geschrieben, Erforscher menschlicher Archetypen. Was meint: Depressionen lassen sich nicht verdrängen, es kommt darauf an, wie die Menschen damit umgehen. Ein Gespräch aus Anlass des Welt-Suizid-Präventionstages am 10. September mit dem Krankenhausseelsorger Pfarrer Klaus Sutter Von Alois Moos