Im Zuschauerraum sitzen etwa dreißig Personen, etwa zwei Drittel sind Frauen unterschiedlichen Alters mit Kopftuch. Sie warten auf den Film „Reis“ („Anführer“) über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. „Reis“ wird bewusst einem türkischen Publikum vorgestellt. Vorgeführt wird er auf Türkisch mit deutschen Untertiteln, vertrieben von einem Filmverleih, der sich auf türkische Filme spezialisiert hat. Diese Spielfilme laufen parallel zum regulären Kinoprogramm in Deutschland. „Reis“ wird in 26 deutschen Städten gezeigt, in Berlin allerdings in einem einzigen Kino im Wedding – einem Stadtteil in Berlin-Mitte mit besonders hohem Ausländeranteil.
Der „Messias“, der mit allem Unrecht aufräumt
Der türkische Propagandafilm „Reis“ verherrlicht Erdogan, der bereits als Elfjähriger als „Anführer“ dargestellt wird. Von José García