Wenn man heute einen Kirchenmusiker kurz vor der Rente fragt, was er nach dem Ende seiner Dienstzeit auf keinen Fall mehr tun möchte, landet das Spielen bei Hochzeiten fast immer auf den ersten drei Plätzen. Das scheint merkwürdig, denn eigentlich ist es doch eine schöne Aufgabe, zwei Menschen dabei zu begleiten, den Bund fürs Leben zu schließen. Dass dies heute nicht mehr als angenehmer Dienst, sondern vielfach als ärgerliche Zumutung empfunden wird, hat Gründe. Und sie stehen in direktem Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Zustand der Kirche. Schaut man sich die Aktivitäten in den Gemeinden, in Gremien, Ausschüssen oder der Verwaltung an, stellt man schnell fest, dass der Fokus bei den letzten drei auf der Bildung von Strukturen und in ...
Feuilleton
Bridge over troubled water
Oder: Was kann und soll geistliche Musik? Von Barbara Stühlmeyer