Gottfried Benn, Bertolt Brecht, Alfred Döblin, George Grosz, Friedrich Hollaender, Mascha Kaléko, Erich Kästner, Irmgard Keun, Egon Erwin Kisch, Else Lasker-Schüler, Max Liebermann, Erich Maria Remarque, Joachim Ringelnatz, Christian Schad, Ernst Toller, Franz Werfel, Billy Wilder, Stefan Zweig. Das ist eine – naturgemäß unvollständige – Liste der Stammgäste vom „Romanischen Café“. So hieß das bis heute unerreicht berühmteste Künstlerlokal Berlins. 1916 am Kurfürstendamm 238 eröffnet, entwickelte es sich bald zu „dem“ Treffpunkt für Schriftsteller, Maler, Schauspieler, Regisseure, Journalisten und Kritiker.
B.erlin
Berlin zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung – den einen bleibt es suspekt wegen seiner Vergangenheit, seiner Dschingderrassabum-Großmannssucht, seines Zentralismus; die anderen lieben es, weil die Bundesrepublik nach endlos langen Bonner Provinzjahren endlich eine pulsierende Metropole hat, die diesen Namen verdient, sagen sie. Zwischen vergangenem Weimarer Intellektuellen- glanz, Joseph Goebbels, Kaltem Krieg, Vernissagenmarathon und neuer Boheme erhebt sich die Frage: Ist Berlin heute tatsächlich die taktgebende bundesrepublikanische kulturelle Instanz? Von Ingo Langner