Kann die Suche nach einem Fluss mit dem mythisch klingenden Namen Buenaventura zum Politikum werden? Und wie welthaltig kann eine Gegenwartsliteratur sein, die in ihrem künstlerischen Nukleus alle Vorzeichen des bewährten Realismus möglichst zu umgehen versucht? Dorothee Elmigers Debüt „Einladung an die Waghalsigen“ (2010) über die Geschichte zweier Schwestern, die in einem Wüstensektor am Ende der Welt den Entschluss fassen, alles hinter sich zu lassen und den Spuren eines längst vergessenen Gewässer folgen, besitzt die auratische Kraft zum Generationenroman. Er entwirft die Parabel über eine Jugend im Aufbruch in Zeiten der Dunkelheit und Aporie.
Aufbruch aus Ruinen
Krisenbewältigung zwischen Utopie und stiller Ich-Einkehr: Wie die jungen Autoren sich die heutige Welt neu erschließen. Von Björn Hayer