Schöpfung heißt, dass es überhaupt eine Adresse gibt, der man dafür danken kann, dass es überhaupt etwas gibt und nicht vielmehr nichts. Dass es mich gibt, meine Schwester, meinen Bruder, meine Frau und Kinder, Großeltern, weitere Verwandte, Lehrer und Pfarrer. Dass unser Dasein bunt ist und unsere Geschichte mit Reichtümern gesegnet. Schöpfung heißt daher Freude darüber, nicht allein zu sein. Und oft nehmen wir Schöpfung neu wahr, wenn wir etwas in die Einsamkeit gehen. Aber dort, zum Beispiel am Strand oder im Gebirge, begegnet uns Schöpfung noch einmal in ihrer ganzen Großartigkeit, ganz zu schweigen vom Blick in den gestirnten Himmel. Nein, wir sind nicht allein und das verdanken wir nicht uns selbst.
Herrlichkeit bis ins Letzte
Wie ist Gott? Der Schöpfer und Befreier – „Tagespost“-Serie zum Heiligen Jahr (Teil III). Von Klaus Berger