Fußball ist nicht die herrlichste Nebensache der Welt, er ist das wirklich wahre Leben. So wie Seifenopern im Fernsehen, Talkshows am Nachmittag oder die Preise an der Tankstelle. Es geht nie dramatisch genug, alles kann nie weit und hoch genug getrieben werden, und überall lauert Untergang, mindestens des Abendlandes. Da braucht es etwas wahrhaft Verlässliches in diesem wirklich wahren Leben. Deshalb gibt es Fußball. Und deshalb gibt es im Fußball die Torhüter. Allein das Wort Torhüter muss einem Leser von Kultur genießerisch auf der Zunge zergehen. Ein Tor. Ein Durchgang zu etwas Geheimnisvollem, zu etwas Göttlichem, zu einem Tabu. Ein Tor, das ist auch ein heiliger Narr, so wie der Linksaußen. Und schon sind wir beim Hüter. Der Hüter.