Die These vom Fußball als Religionsersatz ist alles andere als neu. Wer sich ihrer bedient kann mit wohlfeiler Zustimmung rechnen. Dennoch sind Zweifel an ihrer Stichhaltigkeit angebracht. Zumindest wenn die Ersatzreligionsthese aufs Christliche zielt. Denn im Christlichen steht die Feindesliebe im Zentrum. „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen“, sagt Jesus in der Bergpredigt und fährt fort: „Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen.“ Wer also als praktizierender Fußballfan Spieltag für Spieltag mit seinen Kumpels die Stadionkurven mit Schlachtgesängen die eigene Mannschaft anfeuert und gleichzeitig die ...
Der Fußball und seine falschen Freunde
„Hatespeech“ im Stadion? Oft gehört das leider zum Alltag. Doch ein Verein zieht besondere Ablehnung auf sich. Von Ingo Langner