Die Beziehungen zwischen der römisch- katholischen Kirche und den Juden gestaltete sich seit dem Mittelalter häufig schwierig und sogar gelegentlich tragisch. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war es immer eine einseitige gewesen: Für den Vatikan gehörte das Verhältnis zu den Juden meist zu den nachrangigeren Problemen, während umgekehrt für letztere häufig sehr viel davon abhing. Besonders seit dem Erscheinen von Rolf Hochhuths Drama "Der Stellvertreter" im Jahr 1963 beschäftigten sich einige Autoren mit einem besonderen Abschnitt dieser Geschichte, der Haltung Papst Pius' XII. (1939 - 1958) gegenüber dem nationalsozialistischen Völkermord an den Juden während des Zweiten Weltkriegs.
Unter dem Schutz des Vatikans
Thomas Brechenmacher über das Verhältnis Roms zu den Juden. Von Franz-Josef Kos