Ist Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ nur eine detaillierte Studie des Erinnerungsvermögens – eine „Theorie des Gedächtnisses – oder vielleicht eine Anleitung zur Lebenskunst? Der vielschichtige Roman entzieht sich einer eindeutigen Interpretation. Dass sein monumentales Opus (3 029 Seiten in der französischen Pléiade-Ausgabe) indes auch als katholisches Werk gelesen werden kann, legt Anita Albus in ihrem neuesten Buch „Im Licht der Finsternis – Über Proust“ überzeugend dar. Man könnte auch sagen, sie liest Proust damit „a rebours“, „gegen den Strich“ zur üblichen Literaturkritik.
Literatur, wie eine Kathedrale aufgebaut
Anita Albus findet im Werk von Marcel Proust überall Spuren des Katholischen. Von Katrin Krips-Schmidt
