Die Literatur in den rapide alternden Gesellschaften wie den deutschsprachigen wird sich thematisch ändern. Das Alter und das Altwerden gerät in Zukunft wohl zunehmend zwischen die Buchdeckel. Aktuell erinnert sei etwa an Martin Walsers letztjährige Novelle „Mein Jenseits“, in der die Verschrobenheit des Älterwerdens als Spiegel der Eitelkeiten der Jungen und Erfolgreichen diente – wenngleich es Alterswerke und Reflexionen zum Alter zu allen Zeiten gegeben hat. Das Schreiben im Alter über das Alter kann schnell zur kulturkritischen Abrechnung mit der Gegenwart geraten.
Im Spiegelkabinett reist der Leser durch Altershausen
Eine alte Erzählung Wilhelm Raabes neu aufgelegt für die Demografiekrise heute. Von Johannes Seibel
