München

Jesus ist auch für Muslime gestorben

Wie das europaweite Missionswerk Elijah21 die Liebe Christi weitergibt.
Koran auf Bibel Szene
Foto: Adobe Stock | Vier Jahre nach der Gründung hat Elijah21 mehr als 7 000 Flüchtlinge, die meisten von ihnen Muslime, mit einer Erstverkündigung erreicht. Die Botschaft erreicht nun die Herkunftsländer.

Wovon das Herz überfließt, davon spricht der Mund, erfahren wir in Mt 12, 34. Doch wovon reden wir eigentlich den ganzen Tag? In der heutigen Welt dürfen wir uns als Christen die Frage stellen, ob wir den Aufruf Jesu, sein Wort zu verkündigen, im rechten Maße beherzigen: Hohe Austrittszahlen treibt die Kirche in immer weitere Debatten der Erneuerung. Ein hohes Maß an Introversion des Leibes Christi lässt sich erkennen. Wir drehen uns um uns selber und erkennen dabei nicht, dass (nur) dem, der gibt, gegeben wird. (Lk 6,38)

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Mit dem letzten Schreiben von Papst Franziskus an die Gemeinden ruft er uns genau dazu auf, uns an Christi Sendungsauftrag zu erinnern: Licht zu sein und hineinzustrahlen in diese Welt, in die immer säkularer werdende Gesellschaft, in eine Gesellschaft, die spätestens seit 2015 den starken Zuzug von Migranten, meist mit muslimischem Hintergrund erfährt und die Kirche nach Antworten fragt. 29 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass die Kirchen seit 2015 die Chance zur Glaubensverkündigung unter nicht-christlichen Migranten verpasst haben. 17 Prozent sehen das nicht so und 39 Prozent wissen nicht, wie sie es einschätzen sollen; so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“ im Auftrag der „Tagespost“.

Die Antwort: die Liebe Christi

Jesus ist für alle Menschen gestorben. Diese Erkenntnis und die dahinterliegende Botschaft muss auch allen Menschen verkündet werden. Wie? Bereits 2016 hat eine Gruppe von Betern diesen Ruf des Herrn gehört und als Auftrag angenommen. Durch eine Vielzahl von Wundern hat sich daraus ein Missionswerk namens Elijah21 entwickelt, welches heute, vier Jahre später, in ganz Europa diesen Auftrag annimmt und gemeinsam mit Kirchen und Gemeinden Muslime einlädt, damit sie die Liebe Jesu Christi erfahren und als Wahrheit erkennen.

Mit inzwischen viel Know-how, einem großen Team erfahrener fremdsprachiger Missionare und einem für die Gemeinden auf der Homepage von Elijah21 erhältlichen Leitfaden lädt das Missionswerk gemeinsam mit gastgebenden Gemeinden Muslime in unmittelbarer Nähe zu einem gemeinsamen Tag ein, bei dem das Kennenlernen sowie Zeit füreinander im Vordergrund stehen und ein Jesusfilm in der jeweiligen Muttersprache gezeigt wird. Die Verfilmung des Lukasevangeliums ist in über 1 600 Sprachen verfügbar und ermöglicht so, die rettende Botschaft Jesu Christi den Gästen zu vermitteln. Der Aufwand ist gering, aber die erlebten Wunder und Segnungen sind groß. Die Resonanz ist erstaunlich. Bei jeder Veranstaltung folgen Hunderte der Einladung. „Wo wart ihr? Wir haben so darauf gewartet, dass uns jemand von Gott erzählt …“ Gebetskreise entstehen und Gemeinden werden im Heiligen Geist erfrischt und gesegnet. 41 Klöster in Europa beten für Elijah21, denn Gebet ist das wichtigste Fundament.

Gottes Heilsplan wird deutlich

Vier Jahre nach der Gründung hat Elijah21 mehr als 60 dieser Veranstaltungen in ganz Europa durchgeführt. Mehr als 7 000 Flüchtlinge, die meisten von ihnen Muslime, haben die Botschaft überwiegend zum allerersten Mal gehört. Die Anzahl der Zeugnisse und die Führung Jesu sind immens. Bereits jetzt ist erkennbar, wie die Botschaft die Herkunftsländer erreicht. Flüchtlinge, die mit daheimgebliebenen Verwandten oder Freunden sprechen, meist über Smartphone und Internet, erzählen von ihren Erlebnissen mit Jesus fernab der Heimat. Viele dieser Länder erfahren bereits jetzt ein starkes Wachstum des christlichen Glaubens, in der Verfolgung und im Untergrund. So wird Gottes Heilsplan deutlich. Schon jetzt zählen der Iran und Afghanistan zu den am schnellsten wachsenden Kirchen der Welt.

Was oft mit dem menschlichen Auge in unserer Gesellschaft als Krise gesehen wird, entwickelt sich zu einer nie dagewesenen Chance zur Verkündigung – einer Chance, die wir ergreifen sollten. Wie kann man sich einbringen? Durch Gebet, durch finanzielle Unterstützung von Elijah21 und natürlich durch das Mitmachen mit der eigenen Pfarrgemeinde bei einer Veranstaltung.

Wenn wir diese Chance ergreifen, wenn sich der Leib Christi, seine Gemeinde herauslöst aus der Introversion und neuen Mut zur Verkündigung entwickelt, dann wird sich die Kirche neu evangelisieren. Denn nochmals: Dem, der gibt, wird gegeben!


Andreas Sauter ist der Leiter von „Elijah21“, einem im Raum München ansässigen Missionswerk.

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